20. Müritz – Lauf am 14.08.2021

Ein Jubiläum konnte der Müritzlauf in diesem Jahr feiern, nachdem er im letzten Jahr, wie fast alle Laufveranstaltungen, coronabedingt abgesagt wurde.

Gelaufen wird um den größten Binnensee Deutschlands – die Müritz. Die Teilnehmer können dabei zwischen drei Wettbewerben und zwei Distanzen wählen. Es gibt den Ultramarathon mit einer Länge von 75 km als Einzel-, aber auch als Staffellauf sowie einen Städte – Lauf von Röbel nach Waren über 26,5 km.

Marco Begert aus unserem Verein meldete sich kurzentschlossen für den Ultramarathon an, auch um neue Motivation für das kommende (und hoffentlich coronafreie) Jahr zu sammeln.

Start und Ziel des Ultramarathons ist jeweils am Warener Stadthafen. Um Punkt 8:00 Uhr wurden die Ultramarathonis auf die Strecke geschickt, eine Stunde später die Staffelläufer.

Aus unserer Region startete auch Andy Baake, allerdings mit ganz anderen Ambitionen als Marco.

Im Uhrzeigersinn geht es in Richtung Müritz Nationalpark über Röbel wieder nach Waren zurück. Schon schnell stellt man bei diesem Lauf fest, dass es sich um einen wunderschönen Naturlauf handelt. Die Strecke führt durch Wälder und Feldwege, entlang des Müritzufers.

Trotz der doch überschaubaren Teilnehmerzahl, gemeldet waren 112 Starter beim Ultramarathon, gab es an der Verpflegung nichts auszusetzen. Viele Teilnehmer waren selbst mit Trinkflaschen- bzw. -rucksäcken ausgestattet. Dies war alles nicht notwendig. Sehr familiär organisiert standen zahlreiche Helfer in regelmäßigen Abständen bereit, um die Läufer mit Wasser, Cola, Bananen, Schokolade und Riegel zu versorgen.

Marco hatte schnell einen guten Rhythmus gefunden und schloss sich einer Gruppe an, die einen Schnitt von 5:30 min / km liefen. Zwischendurch informierte er seine Frau per Handy über seinen aktuellen Standort.

Ab Kilometer 45 wurden dann die Beine schwerer. Die „Laufgruppe“ war zwischenzeitlich auch auseinandergefallen und jeder kämpfte tapfer für sich. Bei Kilometer 55 streikte Marcos Laufuhr, so dass er nur noch ahnen konnte, wie weit es noch bis zum Ziel war. Kurz danach wollte er seine Frau über seine mögliche Ankunftszeit telefonisch informieren, musste jedoch feststellen, dass es in Deutschland immer noch Funklöcher gibt.

Und die Beine wurden immer schwerer. Schnellen Schrittes wurde er gelegentlich überholt – allerdings handelte es sich dabei um Staffelläufer. Eine Staffel aus Dessau mit Läufern von Lok Dessau begrüßte ihn an einem Wechselpunkt auch – tauschen wollten sie mit Marco aber nicht.

Was hilft wenn die Beine schwerer werden? Ablenken und die Natur genießen! Zum Glück funktionierte das Handy, so dass Marco einige Fotos machen konnte. Ab Klink, ca. 10 km vor dem Ziel ging es dann wieder etwas besser, zumal vor ihm gelegentlich Läufer auftauchten, die jetzt Probleme bekamen und Marco die Chance zum Überholen witterte.

In Waren angekommen und mit den Gedanken schon im Ziel lief Marco noch einige Zusatzmeter. Anstatt dem Radweg bis zum Stadthafen zu folgen, lief er noch direkt an der Uferpromenade an zahlreichen Restaurants entlang. Der Applaus der Zuschauer tröstete  auch für die Anstrengungen der letzten Stunden. Einzig der Fischgeruch aus einem Imbissstand schlug Marco auf den Magen. Erschöpft und glücklich kam er als gesamt 33. nach 7:46:33 h im Ziel an. Dies ist zwar 1 h später als Andy Baake und deutlich hinter dem überragenden Sieger David Schönherr, der lediglich 5:14 h benötigte, dennoch kann Marco stolz auf die Leistung sein. Nach mehreren Jahren Pause war es schon eine Herausforderung, an einem Ultralauf teilzunehmen.

Jetzt bleibt nur zu hoffen, dass man endlich die Pandemie in den Griff bekommt und es mit voller Kraft in die Laufsaison 2022 gehen kann.



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